else (someone)
von Carina Sophie Eberle
Uraufführung: 8. September 2023 | Theater Bielefeld (Theater am Alten Markt)
Else in Ferien. Endlich! Denn zu Hause bei ihren Eltern flogen in letzter Zeit zu viele Teller gegen die Wände. Nun sitzt sie mit ihren Freund:innen Cissy und Paul am Bergsee vor dem alten Schlosshotel von Cissys Patentante. Ping Pong und Plitsch Platsch vor zuckersüßer Märchenkulisse. Else flirtet mit Paul, Else flirtet mit sich selbst, Else trinkt Erdbeerlimo. Die Welt ist lecker, die Zukunft ein einziges Versprechen!
Doch da steht plötzlich Dorsday, der alte Freund ihres Vaters, vor ihrem Liegestuhl. So ein Zufall. Das findet auch Elses Mutter. Denn die finanziellen Nöte spitzen sich zu. Vielleicht kann der schwerreiche Dorsday helfen? Ja klar, kann er. Unbedeutende Fußnote: Elsie, die Kleine, die er doch schon vom Wickeltisch kennt, ist so süß. Die würde er zu gerne einmal ohne ihren Bikini sehen. Würden ja wohl alle. Und es ist letztlich doch nichts dabei. Oder?
Eine junge Frau erlebt sexuelle Belästigung. Nichts Neues. Trotz Emanzipation erfährt Else auch ein Jahrhundert nach Arthur Schnitzlers Erzählung „Fräulein Else“ noch immer die Banalität der Belästigung als Kehrseite der gängigen Vorstellungen von weiblicher Attraktivität: hübsch, lächelnd, passiv, Prinzessin. Wo fängt Belästigung an, wo hört sie auf? Was macht jemanden zum „Opfer“? Die Belästigung, das Sprechen darüber oder die öffentliche Wahrnehmung? Kann man Mädchen und Mensch zugleich sein? Else ist überzeugt: Yes, you can!
Theatertext für alle ab 14 Jahren
Kann als Monolog oder mit mehreren Spieler:innen besetzt werden
Aufführungsrechte: Verlag der Autoren / Frankfurt am Main, 2021
ausgezeichnet
mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis 2022
„In der Jury-Laudatio für Carina Sophie Eberle würdigt Thomas Stumpp die zeitgemäße Form, die Carina Sophie Eberle in einer durchgearbeiteten und rhythmisch komponierten Sprache gefunden hat. So wird die auf Arthur Schnitzlers Novelle Fräulein Else basierende Geschichte zu einem Drama verdichtet, das die Ursache heutiger Traumata, die sich aus sexueller Belästigung ergeben, eindrucksvoll auf die Bühne bringt. Der Autorin gelinge es mit ihrem Stück, sprachlich ein eigenständiges Kunstwerk zu schaffen, das der einhundert Jahre alten me-too-Geschichte von Schnitzler einen völlig neuen Fokus gebe.“
aus der Pressemitteilung zur Preisverleihung, ganze Mitteilung lesen
gefördert
Die Entwicklung von „else (someone)“ wurde gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der Corona-Hilfen des Landes NRW im Frühjahr 2021
